Was haben Schauspieler-Legende Sean Connery, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis und der emeritierte Benedikt XVI. gemeinsam? Sie alle tragen Hüte aus Regensburg – gefertigt in einer kleinen Manufaktur im Schatten der berühmten gotischen Domtürme. Beim „Hutkönig“ werden edle Kopfbedeckungen seit fast 140 Jahren ausschließlich von Hand gemacht.


Andreas Nuslan ist der deutschlandweit einzige Handwerker, der den Meisterbrief sowohl für Herrenhüte (Hutmacher), als auch für Damenhüte (Modist) besitzt. Sogar für die Walt Disney Studios hat der „König der Hüte“ schon gearbeitet – und den berühmten Hut von Schauspieler Johnny Depp als „verrückter Hutmacher“ in dem internationalen Kino-Blockbuster „Alice im Wunderland“ handgefertigt.

Vom ehemaligen Papst Benedikt bis zur Miss Germany: Prominenz aller Couleur gehört zum exquisiten Kundenkreis des Regensburger „Hutkönigs“. Doch auch Normalsterbliche werden im aktuell neu designten Laden von Andreas Nuslan am Regensburger Krauterermarkt selbstverständlich bedient: Vom Schüler bis zum Adeligen versorgt die kleine, aber feine Regensburger Manufaktur schon seit 1875 Freunde der gepflegten Kopfbedeckung mit handgefertigten Hüten.

Johnny Depp in "Alice im Wunderland"
Johnny Depp in „Alice im Wunderland“

Dabei landen auch immer wieder spektakuläre „Spezialaufträge“ auf der Werkbank von Andreas Nuslan – wie eben der Hut, der eine „Hauptrolle“ im Disney-Blockbuster „Alice im Wunderland“ spielt. Die spezielle Form und Größe sowie vor allem der große Zeitdruck machten diese Hutproduktion der besonderen Art zu einem echten Abenteuer. Drei Tage und viele Kannen Kaffee hat es gedauert, bis die wundersame Kopfbedeckung schließlich für einen vierstelligen Euro-Betrag bei der Filmproduktionsgesellschaft und auf dem Kopf von Johnny Depp landete.

Zu den prominenten Stammkunden des „Hutkönigs“ zählt neben Fürstin Gloria von Thurn und Taxis auch seit langem der frühere Kardinal und spätere deutsche Papst Joseph Ratzinger. Zum 80. Geburtstag bekam Papst Benedikt XVI. einen Hut aus dem Hause Nuslan. Eine besondere Herausforderung war auch der Großauftrag des Bistums Regensburg über 4.150 Hüte für eine Papstreise der Ministranten. Jüngst traten die Regensburger Domspatzen beim beliebten „Mitsingkonzert“ mit „Pork Pie“-Hüten von Andreas Nuslan auf die Bühne des Auditorium Maximum.

In der Werkstatt des „Hutkönigs“ hat sich in den letzten hundert Jahren nur wenig verändert. „Zum Glück wurde bei uns seit 1875 kaum etwas weggeworfen“, sagt Handwerksmeister Andreas Nuslan, der noch heute mit den inzwischen unersetzlichen Maschinen von damals arbeitet. Der langen und ungebrochenen Tradition ihres Betriebes verdankt Nuslan auch den unvergleichlichen Fundus an rund 10.000 hölzernen Hutformen in verschiedensten Größen.

Bevor ein Kunde seine neue Kopfbedeckung aufsetzen kann, sind zwei bis fünf Tage und bis zu 80 Arbeitsschritte nötig. Mit Unterstützung seiner Mitarbeiter macht Meister Andreas Nuslan in der Werkstatt aus einem Rohling aus Hasenhaarfilz einen schicken Hut. Dazu wird der Rohling auf eine Holzform gespannt, unter heißem Dampf in die passende Form gebracht und schließlich getrocknet. Je nach Material und Anzahl der notwendigen Fertigungsschritte kosten die Hüte am Ende zwischen zehn und mehr als 1.000,- Euro.

Um seinen einzigartigen „Doppel-Meister“ für Damen- und Herrenhüte zu machen, hat Andreas Nuslan einiges auf sich genommen. Denn den Modisten-Meister für Damenhüte musste der „Hutkönig“ in Österreich erwerben. In Deutschland gab es keine drei aktiven Meister mehr, bei denen er die Prüfung hätte ablegen können. Hut ab vor dieser Leistung. Und Hut auf bei jeder passenden Gelegenheit…

Fotos: Fashion by ddp images / Quelle: obx-news

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