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Ja, Sie schauen genau richtig, denn das hier ist ein original britisches H.M.S. (Her Majesty‘s Ship) U-Boot auf Rügen. Es heißt Otus und kommt aus der Oberon-Klasse, einer Kategorie für diesel-elektrische U-Boote.


Und es ist eine Ehrensache, dass die Notbesatzung des schon lange außer Dienst gestellten U-Bootes den Union Jack aufgrund der Trauerfeierlichkeiten für Queen Elisabeth II. auf Halbmast geflaggt hatte.

Doch wie kommt dieses U-Boot überhaupt nach Rügen? Ein Ehepaar kaufte vor über 20 Jahren die H.M.S. Otus, ließ das Tiefseeboot in den Sassnitzer Hafen schleppen – und es fortan der Öffentlichkeit als schwimmendes Museumsschiff mit zahlreichen interessanten Artifakten zugänglich machen.

Foto: H.M.S. Otus.

Es ist den Möglichmachern ausdrücklich ein großes Anliegen, der Gesellschaft damit einen kulturellen sowie historischen Beitrag zu leisten.

Schon seit vielen Jahren ist das dezent in Dunkelgrau und Schwarz gestrichene U-Boot, als träge es außen ein wenig Trauerflor, der Geheimtipp bei Touristen in Mecklenburg-Vorpommern und speziell auf Rügen.

Die Erlebniswelt U-Boot im Hafen Sassnitz bietet Einzelpersonen, Familien und Gruppen so die hautnahe Durchkundung der einzelnen Abteile in der 90 Meter langen, sehr engen Röhre an.

Foto: H.M.S. Otus.

Unwillkürlich entsteht, Brexit hin oder her, eine Aura von Hochachtung, des wichtigen Dienstes der Royal Navy für den Schutz Europas – gemischt mit dem visuell schnell entstehenden Verständnis für die psychischen und physischen Belastungen des betriebsamem Miteinanders bei längeren Tauchfahrten.

Immerhin 68 britische Seeleute fanden hier auf engstem Raum ihren Platz. Unwillkürlich fällt mir dabei die Sequenz des britischen Soldaten im Musikvideo „Farewell“ der Band „White Lies“ ein.

Waren es doch überwiegend einfache Dienstgrade, die diese Entbehrungen und die lange Abwesenheit von zu Hause für uns Europäer in Kauf nahmen.

Foto: H.M.S. Otus.

Gleichwohl werden dadurch natürlich auch Erinnerungen an den klassischen Film und die aktuelle Erfolgsserie „Das Boot“ wach, jedoch ist es etwas völlig anderes, selbst im Boot zu stehen und durch die engen Schotten zu kriechen.

So erfühlt man die Enge buchstäblich und kann sich in die Mannschaft hineinversetzen, die authentische Geräuschkulisse inklusive des legendären Sonarpings tut ihr Übriges, das vermag kein 3D-Film.

Die tiefe Erkenntnis eines Besuchs der H.M.S. Otus ist: Menschen kommen und gehen – dieses Boot bleibt und das hoffentlich noch sehr lange.

Foto: H.M.S. Otus.

Weitere aktuelle Informationen zum U-Boot und Termine für anstehende Events rund um die Erlebniswelt in Sassnitz finden Interessierte online unter hms-otus.com.

Shots Magazin / © Fotos: Udo Stern & Jörg Schützdeller (3), Wikimedia Commons, JoachimKohlerBremen, Share Alike 4.0 (1), Einsamer Schütze, Share Alike 4.0 (1)

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Rubriken: Gentlemen Travel