Die Deutschen kehren den bekannten Großstädten zum Jahreswechsel zunehmend den Rücken – angetrieben von der Suche nach Ruhe und wachsenden Sicherheitsbedenken in Metropolen.


Aktuelle Zahlen der Buchungsplattform Airbnb belegen nun einen massiven Anstieg der Nachfrage nach Ferienunterkünften in ländlichen Regionen.

Ostsee wird zum Silvester-Magneten

Spitzenreiter der Entwicklung ist Heiligenhafen an der Ostsee. Das beschauliche Küstenstädtchen verzeichnet bei den Suchanfragen für Silvesterunterkünfte einen Zuwachs von fast 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mit seiner Lage zwischen Strand, Marina und Naturschutzgebieten punktet der Ort bei Urlaubern, die dem Großstadttrubel entfliehen wollen.

Die breite Auswahl an Ferienwohnungen und -häusern macht Heiligenhafen zur gefragten Alternative für den Jahreswechsel.

Alpen und Harz profitieren vom Trend

Auch Bergregionen erleben einen regelrechten Boom. Die bayerische Alpenregion rund um Oberstaufen generiert bei Airbnb über 160 Prozent mehr Suchanfragen für Unterkünfte zum Jahreswechsel.

Im Landkreis Goslar im Harz liegt das Plus bei 85 Prozent. Gleichzeitig gewinnen die Nordsee- und Ostseeinseln deutlich an Attraktivität: Sowohl Fehmarn als auch Sylt verbuchen jeweils 57 Prozent mehr Interesse.

Besonders gefragt sind ruhig gelegene Apartments, Reetdachhäuser und haustierfreundliche Domizile. Zudem suchen viele Tierbesitzer gezielt Rückzugsorte, um ihren Vierbeinern den Feuerwerksstress zu ersparen.

Stadtflucht an Silvester ist Airbnb-Trend
Stadtflucht an Silvester ist Airbnb-Trend

Gewalt beschleunigt Stadtflucht

Neben dem Wunsch nach Erholung in der Natur spielt ein weiterer Faktor eine zunehmend wichtige Rolle: die angespannte Sicherheitslage in deutschen Großstädten. In den vergangenen Silvesternächten gab es nahezu in jeder großen deutschen Stadt kriminelle Attacken auf Beamte.

Hinzu kommen Angriffe auf Mitarbeiter der Rettungsdienste. Berlin, Hamburg, München, Leipzig und Köln melden solche Vorfälle regelmäßig. Einsatzkräfte werden gezielt mit Feuerwerk, Flaschen und anderen Gegenständen attackiert.

Das Bundeskriminalamt und verschiedene Innenministerien warnen seit Jahren vor dem anhaltend hohen Gewaltniveau gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste, das sich besonders zum Jahreswechsel verschärft.

Stadtflucht an Silvester

Einsatzkräfte gelten in Metropolen mittlerweile selbst als Risikogruppe. Diese Entwicklung verstärkt den Trend zur Stadtflucht an Silvester zusätzlich.

Viele Menschen entscheiden sich also ganz bewusst gegen die aufgeheizte Atmosphäre anonymer Großstadtnächte, bei denen unberechenbare Personen aufeinandertreffen, und suchen stattdessen die Kombination aus Ruhe, Natur und dem Gefühl größerer Sicherheit an der Küste, im Harz oder in den Alpen.

Der Jahreswechsel auf dem Land wird damit für immer mehr Deutsche zur sicheren Option, obwohl sie in der Stadt leben. Für ein weiteres Fazit dazu fehlen einem jegliche Worte…

Sierks Media / © Fotos: EdZbarzhyvetsky, de.depositphotos.com

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