Letzte Woche wurde bekannt gegeben, dass bei Bentley nach der Umstellung auf ein Elektromodell die Produktion des W12-Motors im nächsten Jahr eingestellt werden soll.
Das bisherige Herz der Marke ist viel größer als die drei oder vier Standardmotoren in den meisten Benzinern und größer als die V8-Motoren, die in Hochleistungsfahrzeugen üblich sind.
Der Motor ist ein Synonym für puren Luxus und die Kraft der Bentley-Modelle, zumindest seit 2003, als Volkswagen ihn für den Bentley Continental GT einführte.
Dies ist die erste Luxusautomarke, die einen solchen Schritt ankündigt, während Konkurrenten wie Ferrari und Rolls-Royce immer noch planen, die Technologie neben Elektromodellen anzubieten.
Die Umstellung auf batteriebetriebene Fahrzeuge bei den Luxusherstellern verlief bisher langsamer, da sich die Kundschaft immer mehr als ein Auto leisten kann.
ManMohan Sodhi, Professor für Operations and Supply Chain Management an der Bayes Business School (ehemals Cass), ist der Meinung, dass die Entscheidung von Bentleys Muttergesellschaft abgenommen wurde.
„Dieser Schritt scheint eine wirtschaftliche Entscheidung der Muttergesellschaft Volkswagen oder des Audi-Konzerns zu sein und nicht der Marke Bentley“, sagt Professor Sodhi.
„Die Abschaffung des W12-Motors macht die Marke weniger einzigartig. Schließlich bieten viele andere Luxusmarken kleinere Motoren und Elektro- oder Hybridmodelle an, und es war der W12, der Bentleys Marke seit 2003 vorantrieb. Der Markt für reine und hybride Elektroautos hat neuen Luxusmarken erst den Einstieg ermöglicht.“
Dieser erste Schritt markiert das Vorhaben des offiziellen Hoflieferanten der britischen Königsfamilie, seine gesamte Fahrzeugflotte bis zum Beginn des nächsten Jahrzehnts zu elektrifizieren.
Das erste batterieelektrische Modell wird im Jahr 2026 auf den Markt kommen. Nach Professor Sodhi besteht die Entscheidung von Volkswagen offenbar darin, V6- und V8-Motoren in der gesamten Audi-Gruppe, einschließlich Bentley, zu standardisieren.
Der Verlust des W12-Motors sei zwar wirtschaftlich, würde aber zu einem absoluten Verlust der Einzigartigkeit der Marke Bentley führen.
„Aus der Sicht der Muttergesellschaft würde sich die durchschnittliche Effizienz der Flotte verbessern – und im Zuge von Volkswagens Entwicklung hin zu einer stärkeren Elektrifizierung sieht sie nicht viel mehr Verwendung für einen W12-Motor für den Konzern als Ganzes“, so Professor Sodhi.
Er meint: „Auf diese Weise kann sich das Unternehmen auf V6- und V8-Motoren für den gesamten Audi-Konzern konzentrieren, es ist also eher eine wirtschaftliche Entscheidung als eine Maßnahme, die Bentley selbst unternommen hätte, um sich von anderen Luxusmarken abzuheben.“
