Der US-Autobauer Ford vollzieht eine drastische Kehrtwende in seiner Elektrostrategie. Was viele Beobachter überrascht, war für Brancheninsider bereits absehbar.


Jan-Christopher Sierks, unter anderem auch Herausgeber vom Shots Magazin, hatte auf seinem Portal Sierks.com bereits im Sommer 2024 vor genau dieser Entwicklung in Europa und den USA gewarnt.

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Abschreibungen und gestrichene Projekte

Ford verbucht eine Abschreibung von 19,5 Milliarden Dollar auf Elektroauto-Investitionen. Die hauseigene E-Sparte „Model e“ hat dem Konzern seit 2021 Verluste von über 12 Milliarden Dollar beschert.

Mehrere geplante Elektromodelle werden nicht mehr realisiert – darunter ein elektrischer Lieferwagen und ein großformatiges SUV-Modell.

Der Grund: Die Nachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück. Ford zieht daraus nun Konsequenzen und verschiebt den Schwerpunkt.

Statt reiner Elektrofahrzeuge setzt Ford künftig verstärkt auf Hybridmodelle und sogenannte „Extended Range EVs“.

Hybridantriebe rücken in den Fokus

Bis 2030 sollen 50 Prozent der verkauften Fahrzeuge elektrifiziert sein – allerdings mit einem realistischeren Zeitplan und unter Rentabilitätsgesichtspunkten.

Die neue Strategie bedeutet einen deutlichen Rückzug von den ursprünglich hochgesteckten Zielen. Profitabilität geht vor Tempo.

In Europa hatte Ford bereits 2024 seine Pläne korrigiert. Das ursprünglich angestrebte Ziel, ab 2030 ausschließlich Elektroautos anzubieten, wurde als „zu ambitioniert“ zurückgenommen.

„EV-only“ war einmal, Verbrennungsmotoren und Hybridantriebe bleiben im europäischen Portfolio.

Ford Mustang Mach-E
Ford Mustang Mach-E

Frühe Warnung vor Markenabsturz

In seiner fassungslosen Analyse von 2024 hatte Sierks besonders die Namensstrategie von Ford kritisiert.

Die Verwendung legendärer Markennamen wie Mustang und Capri für elektrische SUV-Modelle wurde als komplett problematisch eingestuft.

Diese neuen Fahrzeuge hätten wenig mit dem ursprünglichen Markenkern zu tun und würden das aufgebaute Erbe verwässern. Sierks dazu: Das kauft niemand.

Die damalige Einschätzung: Ford schade sich mit dieser aggressiven und undurchdachten E-Strategie selbst. Die aktuellen Zahlen und die Strategieänderung bestätigen diese Analyse.

Selektiver statt flächendeckend

Ford plant weiterhin ausgewählte Elektromodelle, setzt aber nicht mehr auf einen vollständigen Umstieg in kurzer Zeit. Die Devise lautet nun: realistisch statt ambitioniert, profitabel statt um jeden Preis.

Die Kurskorrektur zeigt, dass selbst etablierte Automobilhersteller ihre E-Strategien an die Marktrealität anpassen müssen.

Was vor zwei Jahren noch als zukunftsweisend galt, erweist sich heute als Ballast…

Sierks Media / © Fotos: Adrian Newell (1), George Sargiannidis (1), Unsplash 

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