Seit 2000 untersucht Bain & Company in Zusammenarbeit mit „Fondazione Altagamma“ – dem italienischen Verband der Luxusgüterhersteller – den Markt und die Ertragslage von 250 führenden Herstellern und Marken. Hier sind die neuesten Erkenntnisse aus dem „Luxury Goods Worldwide Market Observatory“.


Der weltweite Markt ist in diesem Jahr auf 1,08 Billionen Euro gewachsen. Hauptverantwortlich dafür waren Luxusautos. Gleichzeitig geht der Trend immer mehr hin zu Erlebnissen wie Reisen und Kreuzfahrten, hochwertige Lebensmittel, Wein und Spirituosen.

Dagegen stagnierte der Verkauf von Luxusprodukten für den persönlichen Gebrauch wie Lederwaren, Mode, Schmuck, Uhren, Parfüm und Kosmetik.

Luxusautos mit Wachstum
Luxusautos mit Wachstum

Zwar zogen die Ausgaben der chinesischen Kunden nach einer dreijährigen Pause wieder an, dies aber konnte die Kaufzurückhaltung der US-Amerikaner nicht kompensieren. „Der Markt für Luxusgüter hat einen hohen Reifegrad erreicht“, erklärt Serge Hoffmann, Bain-Partner und Luxusgüterexperte. „In allen Produktkategorien und Segmenten werden Gewinner und Verlierer erkennbar.“

Brexit und Terrorgefahr haben Spuren hinterlassen, was sich nicht zuletzt an der geringeren Zahl der Touristen in Europa zeigt. Entsprechend sind deren Luxusausgaben zurückgegangen. Der Umsatz in Frankreich litt sehr unter den Terroranschlägen in Städten wie Paris und Nizza.

Auch in Deutschland zieht der Terror eine Eintrübung der Geschäfte nach sich. Dagegen sind in Spanien, Italien und auch Nordeuropa die Umsätze der Touristen stabil, weil diese Länder als weniger riskant wahrgenommen werden.

Luxus: Rückgang bei Accessoires
Luxus: Rückgang bei Accessoires

China entwickelt sich zunehmend besser als der Gesamtmarkt für Luxusgüter. Die Ergebnisse in Nord- und Südamerika sind uneinheitlich. Die Luxusgüterhersteller hatten in den USA wegen des abnehmenden Tourismus und schwacher lokaler Umsätze zu kämpfen.

Der Einzelhandel hat weltweit an Dynamik verloren. Dagegen führte die Wachstumsgeschwindigkeit des Onlinehandels zu einem starken E-Commerce-Anteil. Genauso wie bei den Outlets. „Luxuslabel, die den Outlet-Kanal aktiv managen und die Rabatte in ihren Niederlassungen reduzieren, können von diesem Trend profitieren“, ist Luxusexperte Hoffmann überzeugt.

Accessoires und Schmuck schlagen im Wachstum nach wie vor den Gesamtmarkt. Besser läuft nur das Segment Beauty. Hier gibt es allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Marken und die Polarisierung nimmt zu.

Luxus: Hotels, Reisen und Wein immer wichtiger
Luxus: Hotels, Reisen und Wein immer wichtiger

Serge Hoffmann abschließend: „Nur die Marken, die ihr Geschäftsmodell entsprechend ausrichten und sich auf Omnikanal-Distribution sowie absolute Kundenorientierung einlassen, werden in Zukunft auch weiterhin erfolgreich sein.“

Fotos: Pixabay, CC0 Public Domain

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