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Manchmal gibt es Autos, die eigentlich gar nicht mehr existieren dürften. Das Lexus LC 500 Cabriolet ist ein solcher Fall. Und deswegen auch bald Geschichte.
Das Modell bringt einen frei saugenden V8 und einen schweren Gran Turismo, gebaut mit einer Liebe zum Detail, die heute fast anachronistisch wirkt, zusammen.
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Emotionen: Berührt statt bewegt
Wer das Glück hatte, ihn zu fahren, wird nicht nur bewegt – er wird berührt. Startknopf drücken, Gänsehaut garantiert. Kein Turbo und keine Elektrounterstützung – einfach 5,0 Liter pures Herzblut.

464 PS und 530 Newtonmeter an Drehmoment treffen auf eine Zehngang-Automatik, die genauso sanft oder entschlossen agiert, wie der Fahrer es verlangt.
In 4,7 Sekunden knallt der LC 500 auf Tempo 100. Begleitet von einem Klang, der nicht nach Effekt, sondern nach echter, ehrlicher Mechanik klingt.
Lexus V8: Eine lange Liebesgeschichte
Lexus und der V8 – das war immer eine besondere Verbindung. Schon im LS 400 zeigte der 1UZ-FE-Motor, dass Laufruhe und Kraft kein Monopol deutscher Hersteller sind.

Mit der Zeit wuchs der Hubraum: 4,3 Liter, dann 4,6 Liter, dann 5,7 Liter in den amerikanischen SUVs. Und schließlich der 5,0 Liter V8, der ab 2007 in IS F, RC F, GS F und LC 500 brüllte.
Ohne Turbos und ohne Tricks, nur mit Seele.
Yamaha-Feinarbeit: Der 2UR-GSE
Damit der V8 nicht nur stark, sondern auch kultiviert brüllt, holte sich Lexus für den LC 500 Unterstützung bei Yamaha.

Der 2UR-GSE entstand: Aluminiumblock, 32 Ventile, Schmiedekurbelwelle und ein Klang, der selbst abgestumpfte Ohren aufhorchen lässt.
Es ist ein Motor wie ein musikalisches Meisterwerk, drehfreudig, spontan und ehrlich. Heute eine fast ausgestorbene Spezies.
Design: Eleganz und Dramatik
Das Lexus LC 500 Cabriolet ist eine Skulptur auf Rädern. Die lange Motorhaube, die flache Silhouette, die fließenden Linien – es wirkt wie aus einem Guss.

Der riesige Diabolo-Grill und die scharfen LED-Leuchten setzen dramatische Akzente, ohne jemals peinlich zu wirken.
21-Zoll-Räder und ein schnell versenkbares Stoffverdeck runden das Bild eines perfekten Grand Tourers ab.
Innenraum: Luxus, der nachwirkt
Im Innenraum wird die Zeitreise perfekt. Edle Materialien, perfekte Verarbeitung, ein Hauch von Understatement.

Der Touchscreen sitzt etwas moderner, doch der Rest verströmt klassischen Luxus. Hier sitzt man nicht einfach – hier residiert man.
Fahrer sind an einem Ort, an dem Technik und Handwerkskunst eine selten gewordene Allianz eingehen.
Im Alltag: Fahrgefühl und Praxis
Der Lexus LC 500 ist kein Tracktool und will es auch gar nicht sein. Er ist ein Gentleman auf Rädern, der mühelos cruisen kann – oder auf Knopfdruck die Muskeln spielen lässt.

Die adaptive Fahrwerksabstimmung bügelt Unebenheiten weg, die Lenkung ist direkt und präzise, ohne nervös zu sein.
Wer es darauf anlegt, erlebt die zwei Tonnen Leergewicht als federleicht.
Abschied mit Stil
Bei meiner letzten Fahrt durch die Stadt wird mir bewusst, wie besonders dieses Auto ist. Das Ganze ist ein letzter Gruß eines aussterbenden Genres.

Das Lexus LC 500 Cabriolet ist für mich nicht nur ein ein Fahrzeug. Es ist eine Erinnerung daran, wie sich Autofahren einmal angefühlt hat, bevor alles auf Effizienz, Emissionswerte und Tabellenkalkulationen reduziert wurde.
Lexus stellt die Produktion der gesamten LC-Baureihe, inklusive Cabrio, im Laufe des Jahres 2026 ein. Lebe wohl…
Sierks Media / Fotos: MarioRoman Pictures





