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In meiner Tiefgarage stehen nebeneinander ein Toyota Yaris und ein Porsche 911 Carrera. Beide gehören meinen Nachbarn. Zwei Welten.
Und ich kombiniere derzeit diese Welten. Denn mit dem 280 PS starken Toyota GR Yaris kommt eine Rakete im Zwergenformat zum Vorschein.
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Kampfansage im Kleinformat
Die großen Hersteller reden gern über Innovation, über Zukunft und über Nachhaltigkeit. Doch echte Prestigeobjekte, Fahrzeuge mit Charakter, traut sich heute kaum noch jemand in dieser Klasse. Ford bringt einen Mustang GTD.
Porsche einen 911 GT3 RS. Beide fantastisch. Aber beide auch sechsstellig. Und damit für die Mehrheit einfach unerreichbar.
Toyota geht einen anderen Weg. Und zwar über Gazoo Racing – die Performance-Schmiede der Marke, die längst mehr als nur ein Namensaufkleber ist. GR steht heute für radikale Sportlichkeit, egal ob als GR Yaris, GR Supra, GR86 oder GR Corolla.

Letzterer ist so etwas wie der ultimative Golf-R-Gegner: Allrad, 304 PS, manuelle Schaltung – allerdings leider nicht offiziell in Deutschland erhältlich.
Echte Rivalen wie der Lancia Delta Integrale, Subaru WRX STI oder der Mitsubishi Lancer Evo X? Die sind längst Geschichte. Während andere Marken ihre Allrad-Ikonen eingestampft haben, hat Toyota geliefert – und mit dem GR Yaris seit 2020 nicht nur ein Kultauto auf die Straße gebracht, sondern auch mehrere WM-Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft eingefahren.
Krasse Daten
Umso mehr Gewicht liegt auf dem GR Yaris, der hierzulande allein auf weiter Flur steht. Was Gazoo Racing hier auf die Räder gestellt hat, ist nicht weniger als ein Affront gegen die Langeweile.
Dreizylinder-Turbo, 1,6 Liter Hubraum, 280 PS, 390 Newtonmeter Drehmoment, Allradantrieb, 6-Gang Schaltgetriebe oder wahlweise 8-Gang Automatik. 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden, Spitze 230 km/h.

Das alles verpackt in einem 4 Meter kurzen Kleinwagen mit Carbon-Dach, 18-Zoll-BBS-Schmiederädern und Michelin Pilot Sport 4S. Der Allradantrieb verteilt die Kraft variabel.
Je nach Modus gehen bis zu 70 Prozent an die Hinterachse, wählbar zwischen Normal, Track und Gravel. Damit lässt sich der Charakter des GR Yaris auf Knopfdruck von Alltag auf Attacke umstellen.
Handarbeit statt Fließband
Das Ganze verdanken wir einem ganz besonderen Petrolhead: Akio Toyoda. Der frühere Toyota-CEO wollte kein weichgespültes Showcar, sondern ein echtes Rallyeauto für die Straße.
Und genau das wurde gebaut. Nicht irgendwo, sondern handgefertigt in der GR Factory im japanischen Motomachi-Werk. Dort, wo auch der Lexus LFA und der LC (Fahrbericht) vom Band liefen.

Toyota hat sich mit dem GR Yaris nicht dem Mainstream gebeugt, sondern ein kompromissloses Rallyeauto für die Straße geschaffen.
Ohne Designfloskeln, ohne Lifestyle-Getue. Der GR Yaris ist laut, roh und ungeschliffen – gebaut, um gefahren zu werden, nicht um Eindruck zu schinden.
Praktischer Witz
Was er nicht ist? Praktisch. Die Rückbank ist ein schlechter Witz. Der Kofferraum existiert auf dem Papier. Und wenn man ihn tritt, fließt der Sprit wie Wasser.
Kombiniert liegt der WLTP-Verbrauch bei 8,4 Litern auf 100 Kilometer, wenn man Omi zur Kirche fährt. Dafür hängt der Motor am Gas wie ein Terrier an der Leine. Und das Fahrwerk?

So direkt, dass man jede Bodenwelle persönlich kennenlernt. Aber das ist egal. Denn wer diesen Yaris kauft, will keine Vernunft. Der will auffallen, einen coolen Sound und richtig Biss.
Quer genommen
Und bekommt genau das. Für ab 51.990 Euro. Kein Schnäppchen, aber gemessen an dem, was man bekommt, ein echtes Statement. Während der Porsche gegenüber weiter schläft, hat der kleine Yaris längst die erste Kurve genommen – quer.
GR Yaris. Zwei Buchstaben und ein echter Fahrgasmus-Aufstand. Auch in der Tiefgarage…
Disclaimer: Die hier abgebildeten Produkte wurden uns zum Testen zur Verfügung gestellt.
Sierks Media / © Fotos: MarioRoman Pictures













