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Sie könnten. Wirklich. Jeder von ihnen könnte auf Knopfdruck eine Lithiumbatterie mit veganen Sitzbezügen und ultra-wahnsinnigen 300 Kilometern an Reichweite reiten. Aber sie tun es nicht und lachen über die E-Öfen.


Stattdessen: Auspuffrohre, am besten vier Stück davon, Leder, Chrom und unter der Haube ein V8, V10 oder gar V12, der nicht nur schnurrt, sondern röhrt -wie es sich für standesgemäße Fortbewegung gehört. Mit einem Stromer vorzufahren, ist an hingegen Peinlichkeit kaum zu überbieten.

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Luxusmenschen denken langfristig. Und sie wissen: Status definiert sich nicht über undurchsichtige CO₂-Bilanzen, die sie eh mit ihren hohen Steuern abbezahlen, sondern über Haltung.

Über das Gefühl, einen Schlüssel umzudrehen und Super Plus zu tanken – und nicht nur einen Algorithmus zu starten. Wer dreistellig an der Tanke hinlegt, sendet keine SOS-Signale. Er pusht Style.

Denn Luxuskunden hassen zwei Dinge: warten und erklären. An Ladesäulen tun sie beides. Im schlimmsten Fall im Schneeregen vor einem kaputten Hypercharger, mit der App des Betreibers Nummer drei, weil Nummer eins und zwei schon abgestürzt sind.

Wer da noch von „Premium Experience“ spricht, fliegt vermutlich auch Economy und nennt’s glamourös. Ein Lamborghini, ein Aston Martin oder ein klassischer Bentley hingegen sagen: Ich bin angekommen.

Im Leben. Im Look. Und zwar ohne schlechtes Gewissen – weil man sich das Gewissen sowieso woanders kauft. Mit Waldspenden, Offsets und einem Interview über verantwortungsbewussten Luxus. Image zählt.

Foto: Warum Luxuskunden auch 2025 lieber im V8 rollen.

Und das elektrische Image ist bei der Luxusklientel eben das der Opferrolle. Der Menschen, die sich alles aufdrücken lassen. Auch weil es kompliziert und unsexy ist. Da hilft auch keine diamantene Ambientebeleuchtung im Cockpit mehr.

Wer ein Supersportler-Coupé für 350.000 Euro fährt, muss nicht erklären, warum er unterwegs beim Supermarkt parkt, weil da eine komplizierte Ladesäule steht.

Dazu kommt: Kein absurder Soundgenerator der Welt ersetzt das ehrliche, druckvolle Bollern eines handgebauten Motors. Am Ende zählt: Luxus ist alles. Es ist Stil. Theater. Geil. Autonom.

Und solange V8, V10 und V12 nicht politisch verboten sind, bleiben sie das, was sie immer waren: Rollender Ausdruck einer Haltung – frei von Ladekabeln, Stromverträgen und Peinlichkeit, aber voller Charakter.

Sierks Media / © Fotos: Oscar Sutton (1), Thilak Lees (1), Unsplash

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Rubriken: Motor