Waren Donald Trump und Prinz William falsch gekleidet? Zur Beerdigung eines Papstes – wie zuletzt bei Papst Franziskus – gilt im Vatikan ein klar definierter Dresscode, der insbesondere für hochrangige Gäste, Staatsoberhäupter, Royals und offizielle Delegationen verbindlich ist.
Frauen erscheinen in langen, schwarzen Roben mit Ärmeln. Schmuck ist auf Perlen beschränkt, Diamanten oder andere Edelsteine sind nicht erlaubt.
Viele royale Damen und First Ladies tragen zusätzlich einen schwarzen Schleier (Mantilla) als Zeichen von Trauer und Respekt.
Männer müssen einen dunklen Anzug tragen, vorzugsweise in Schwarz, Dunkelblau oder Dunkelgrau. Ein weißes Hemd und eine Krawatte sind Pflicht.
Bunte Accessoires wie Einstecktücher sind untersagt. Am linken Revers wird häufig ein einzelner schwarzer Knopf getragen, das Jackett kann mit vatikanischen Ehrenzeichen verziert sein.
Für alle anderen, nicht so prominenten Gäste gilt: formale, schlichte Eleganz – also Anzug oder Kostüm. Während die Etikette für gewöhnliche Gläubige weniger streng ist, wird auch hier auf angemessene Kleidung Wert gelegt.
Liturgische Kleidung der Geistlichen
Die an der Liturgie beteiligten Geistlichen (Kardinäle, Bischöfe, Priester) tragen bei der Papst-Totenmesse traditionell rote Messgewänder und eine schlichte weiße Mitra. Rot ist die liturgische Farbe des Papst-Requiems und symbolisiert Liebe, das Blut Christi sowie das Zeugnis der Märtyrer.
Kardinäle und Bischöfe, die nicht direkt an der Messe mitwirken, erscheinen in ihrer Chorkleidung: schwarze Soutane mit violetter (Bischöfe) oder roter Bauchbinde (Kardinäle), darüber ein weißes Chorhemd und gegebenenfalls eine Mozetta in Violett oder Rot.
Besondere Hinweise und Ausnahmen
Während Schwarz die klassische Trauerfarbe bleibt, sind auch dunkle Abstufungen wie Blau oder Grau für Männer akzeptiert.
Das Ganze sorgte bei der letzten Papst-Beerdigung für Diskussionen, als prominente Gäste – etwa Prinz William oder Donald Trump – blaue Anzüge trugen. Die Verwirrung ist allerdings unberechtigt.
Es stellt keinen Verstoß gegen die Etikette dar, solange die Kleidung insgesamt dezent und respektvoll bleibt.
Fazit
Der Dresscode ist ein Ausdruck von Respekt gegenüber dem verstorbenen Papst und der Heiligkeit der Zeremonie. Er betont die Würde des Anlasses sowie die besondere Rolle der Anwesenden.
