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Seit mehr als 300 Jahren prägt der Werkstoff Glas die Stadt Furth im Wald an der bayerisch-tschechischen Grenze. Bereits 1707 entstand im nahen Fichtenbach die erste Glashütte.


Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gründeten 1882 Alois und Eduard Kupfer zusammen mit ihrem Schwager Sigmund Glaser, Besitzer der ehemaligen Glasfabrik in Fichtenbach, in Furth im Wald eine Glasfabrik, die sich vor allem auf die Herstellung von Spiegelglas spezialisierte.

Auch während des ersten Weltkriegs konnte beinahe der gesamte Betrieb aufrechterhalten werden. Nach dem Bau einer Spiegelglaswanne 1923 gelang es in einem für ganz Europa erstmals eingeführtem Verfahren durch Schöpfen und Auswalzen der Glasmasse Spiegelrohglas und Kristallglas herzustellen.

Die Zeit verlangte von den Glasmachern, Kompromisse zu machen: In den Nachkriegsjahren wurden im Werk auch Konservengläser und Flaschen hergestellt. Zu Beginn der 1950er Jahre fehlten Rohstoffe, weshalb die Erzeugung von Glas in den Hintergrund rückte und die Further Fabrik sich auf die Veredelung konzentrierte.

1953 ging in Furth im Wald das erste Spiegelbelegfließband Deutschlands in Betrieb. Eine breite Palette an verschiedensten Erzeugnissen sicherte auch in Krisenzeiten immer wieder das Überleben des Further Glaswerkes.

So wurden in den sechziger Jahren beliebte Pfennigartikel produziert, die sich in Kaufhäusern großer Beliebtheit erfreuten. Zu einem bedeutenden Aushängeschild des Further Glaswerks entwickelte sich danach die Solarthermie.

1976 begannen die Glasexperten in Furth mit der Entwicklung von Solarreflektoren und gebogenen Präzisionsspiegeln für Solarkraftwerke. Die ersten Solarkraftwerke in Kalifornien und Nevada arbeiten bis heute sehr zuverlässig mit Spiegeln aus dem Bayerischen Wald.

Auf dem Foto: Zu einem bedeutenden Aushängeschild des Further Glaswerks entwickelte sich die Solarthermie. 

Der Standort Furth im Wald, der in den vergangenen Jahren immer wieder dem rauen Wind am Weltmarkt und den Wirren der Zeit getrotzt hat, ist heute der führende Technologiestandort der Flabeg-Gruppe.

Als führender Hersteller von Spiegeln und unsichtbaren Abdeckgläsern für Anzeigeinstrumente garantiert Know-how aus Furth im Wald mehr Sicherheit und weniger Stress auf den Straßen der Welt. Auf dem Können aus der Oberpfalz basieren wegweisende Innovationen wie die Strahlteiler-Technologie.

Mit ihr können wichtige Informationen – Navigation, Einparkhilfe, Warnsignale – auf dem Innen- oder Außenspiegel angezeigt werden.

Die Grenze zwischen Bayern und Böhmen mit ihrer zeitgeschichtlichen Auswirkung ist das zentrale Thema der neugestalteten Ausstellung „Grenzerfahrungen“ im Landestormuseum.

Die Ausstellung verdeutlicht die Grenzerfahrungen in und um Furth im Wald im Laufe der Jahrhunderte – mal ist die Grenze verschwunden, mal undurchdringbar – immer jedoch hat sie sich unmittelbar auf das Schicksal der Menschen in der Region ausgewirkt.

Durch raumgreifende, interaktive Kunstinstallationen bewegen die jeweiligen Themenbereiche zum Nachdenken und Philosophieren. Die dazu passenden Medienstationen vertiefen die Inhalte und unterstützen die gewonnenen Eindrücke.

Sechs Abschnitte beschäftigen sich mit Schlaglichtern der gemeinsamen Vergangenheit von der Zeit der Hussitenkriege über die Zeit der Glasmacher bis in die Gegenwart.

Weitere Informationen finden Interessierte online sowie aktuell unter dieglasstrasse.de.

Shots Magazin / © Fotos: obx-news, Wagner (1), Flabeg (1) / Quelle: obx-news

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Rubriken: Motor Travel