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Brüssel hat mal wieder eine Idee, wie man das Leben einfacher und sicherer macht – natürlich auf EU-Art: Ab dem zarten Alter von zehn Jahren soll Ihr treues Auto künftig jährlich beim TÜV antanzen.

Warum? Weil alte Autos laut EU öfter kaputtgehen, Unfälle bauen und natürlich, wie sollte es anders sein, den Planeten töten. Die Lösung: Mehr Kontrollen.
Oder besser gleich ein neues Fahrzeug mit eingebauter sowie kompletter Überwachung – pardon, Sicherheitssystemen – wie ISA (der elektronische Fahrlehrer mit Moralkeule) und EDR (die Blackbox für Ihr Auto, damit der kleine Auffahrunfall in der Datenbank der EU nicht verloren geht).
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„Vision Zero“: Freiheit gleich mit abschaffen?
Die EU-Kommission verkauft uns das Ganze unter dem schicken Titel „Vision Zero“ – bis 2030 nur noch halb so viele Verkehrstote, bis 2050 am besten gar keine mehr.
Was nach Fortschritt klingt, wirkt bei näherem Hinsehen eher wie ein schlecht getarnter Vorwand, das alte Blech endgültig von der Straße zu holen. Wer nicht regelmäßig die 150 € oder mehr beim TÜV zahlt, darf eben künftig stehenbleiben.
Dass technische Mängel bei Unfällen laut Statistik kaum eine Rolle spielen? Dass ältere Autos oft besser gepflegt sind als E-Schrott-Datenkraken aus Übersee? Pff… Nur Details. Fakten sind bekanntlich störend, wenn man gerade die Welt rettet.
Neuwagen mit EU-Etikett
Natürlich bleibt auch die Option, sich einfach einen frischen EU-genormten Neuwagen zuzulegen – mit Spurhalteassistent, automatischer Notbremsung, Tempolimit-Kontrolle und vermutlich bald auch Alkoholsensor sowie fest eingebautem EU-Kommissar auf dem Beifahrersitz.
Wer also dachte, ein Auto sei noch ein Stück Freiheit auf vier Rädern, darf umdenken: Willkommen im Überwachungsparadies auf Asphalt.
Arm, aber mobil
Am krassesten trifft es natürlich – wie immer – die kleinen Leute. Wer sich keine rollende Datenschleuder für 50.000 € aufwärts kaufen kann oder möchte, wird künftig halt anders zur Kasse gebeten.
Jährlicher TÜV, Reparaturkosten, Auflagen und Formulare – der EU fällt sicher noch mehr ein. Wie wäre es mit einer wöchentlichen Abnahme vor Ort? So wie im Motorsport? Für, sagen wir mal, 99 € pro EU-Hausbesuch? Das schafft Arbeitsplätze.
Immerhin geht es hier nicht nur um Sicherheit. Es geht wahrscheinlich um die Kontrolle. Und wer sich keine neue Karre leisten kann, der hat den Untergang eben verdient. Oder fährt Bus.
EU – jetzt mit moralischem Totalschaden
Wer nicht hören will, muss zahlen. Und wer nicht zahlen kann oder will, soll gefälligst das Auto stehen lassen. Der moralische Totalschaden ist nun offiziell.
Aber hey – dafür dürfen Sie sich so um 2050 wenigstens auf die Schulter klopfen: Sie haben geholfen, die EU zu retten. Auch wenn Sie selbst schon gar nicht mehr fahren…
Sierks Media / © Fotos: Martin Katler, Unsplash