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Der neue Xpeng G6 lädt mit bis zu 451 kW schneller, als deutsche Ladesäulen überhaupt liefern können. Zwölf Minuten von 10 auf 80 Prozent, das ist mehr als komfortabel.
Während hierzulande noch über Steckertypen diskutiert wird, brennt Xpeng längst die Schnelllader leer.
296 bis 487 PS
Auch sonst hat das Modell-Update es in sich: Bis zu 487 PS, 660 Nm, Allrad und 4,13 Sekunden auf 100 km/h. Wer es entspannter mag, bekommt die RWD-Version mit 296 PS – reicht locker für Alltag und mehr.
Reichweite? Offiziell bis zu 535 Kilometer (WLTP), realistisch sind 350 bis 400 – sofern man den Sport-Modus nicht dauerhaft reizt.

Futuristischer Look
Optisch wurde dezent nachgeschärft. Das neue durchgehende LED-Band vorn lässt das SUV-Coupé futuristischer wirken, das Ducktail-Heck sorgt für mehr Dynamik.
Wer es noch markanter will, greift zur Black Edition: schwarze 20-Zoll-Felgen, schwarze Logos, schwarze Bremssättel.
Mit 4,76 Metern Länge liegt der G6 zwischen Tesla Model Y und Hyundai Ioniq 5, bietet aber mit 571 Litern auch den größten Kofferraum im Segment.

Streaming und Massage
Im Innenraum hat Xpeng rund 60 Prozent überarbeitet. Alcantara-Dachhimmel, Ambientebeleuchtung, Holzdekor und das neue „Super Star-Ring“-Design geben dem G6 ein wohnliches, hochwertiges Ambiente.
Vorn gibt’s belüftete, beheizte Massagesitze mit Memory-Funktion, hinten eine 12-fach verstellbare Rückbank. Besonders stark: der 9-Zoll-Streaming-Rückspiegel mit kristallklarer Sicht – auch nachts, bei Regen oder voller Beladung.

Chip von Nvidia
Technologisch fährt der Xpeng G6 auf Top-Niveau. Sprachsteuerung in vier Zonen („Hey Xpeng“), OTA-Updates, Apple CarPlay, Android Auto und ein eigenes Betriebssystem (XOS) mit App-Store machen ihn zum digitalen Alleskönner.
Die Assistenzsysteme laufen über den XPilot-Chip von Nvidia – mit allem, was dazugehört: ACC, Lenkassistent, Totwinkelwarner, Remote Summon, Fernparkfunktion. Der Zugang funktioniert per Smartphone, Bluetooth, UWB oder NFC – alles serienmäßig.

Attraktiver Preis
Und der Preis? Ab 47.600 Euro für die RWD-Variante und 51.600 Euro mit Allrad ist der G6 nicht nur konkurrenzfähig – er ist ein Elektroangriff mit Ansage. Zum Vergleich: Der Edel-Hyundai Genesis GV60 AWD startet bei rund 56.000 Euro.
Im direkten Vergleich liefert Xpeng also mehr Technik, mehr Reichweite und mehr Tempo – für weniger Geld. Was bleibt den Europäern? Prestige, alte Namen und im Hinblick auf Elektrotechnik zunehmend veraltete Konzepte. Langfristig wird das außerhalb des Luxussegments kaum noch reichen.

Genervt neugierig
Und ja, wir geben den Europäern immer noch eine Chance. Ehrlich. Aber es wird schwieriger. Denn was da aus China kommt, ist nicht einfach billig – es ist durchdacht, modern und erschreckend schnell am Markt.
Und auch wenn wir beim „Shots Magazin“ tief im Petrolhead-Modus verankert sind (hunderte Artikel zu besonderen Luxusautomobilen finden Sie beim Fahrgasmus hier im Shots Magazin), kommen wir an der Elektromobilität nicht mehr vorbei.
Sie ist da. In der Redaktion herrscht gespaltener Lagerzustand: halb Faszination, halb Frust. Es nützt aber nichts: Die Zeiten ändern sich und wir erleben live mit, wie sich eine neue Antriebstechnologie durchsetzt. Das ist spannend.
Dass dabei ausgerechnet die europäischen Hersteller so schwach gegenhalten wie aktuell beim Xpeng G6, hätten wir nicht erwartet. Wir bleiben neugierig. Oder genervt. Je nachdem, wer bei uns den Artikel schreibt. Am Ende entscheidet ohnehin der Käufer…
Sierks Media / © Fotos: MarioRoman Pictures





