Gestern bin ich mit Ryanair von Mallorca zurück nach Deutschland geflogen. Es war beeindruckend und zugleich furchtbar nervig, welche Einnahmequellen die Airline ausschöpft, um Umsatz zu generieren.


Wer zum Beispiel sein Ticket nicht ausgedruckt mitbringt, zahlt schmale 45,- Euro Aufpreis, damit er (wohlgemerkt als gebuchter Fluggast) überhaupt mitfliegen kann. Ryanair-Vielflieger werden das wissen; als Newbie, der seinen Flug spontan übers Web gebucht hat, bist Du einfach nur sprachlos.

Eines vorweg: Die Piloten ließen das Flugzeug sicher abheben, fliegen sowie landen und machten einen Top-Job. Trotzdem habe ich mir kurz ein paar Gedanken gemacht, wo die größte Fluggesellschaft Europas noch weitere Erlösquellen finden könnte, um den zu erwartenden Milliardengewinn für das laufende Geschäftsjahr weiter in die Höhe zu treiben.

Ideen: Mehr Geld für Ryanair
Ideen: Mehr Geld für Ryanair

Lustigerweise fielen mir spontan Stehplätze ein – und es wunderte mich nicht, dass Ryanair-Chef Michael O’Leary diesen Vorstoss bereits 2012 in Angriff nahm, aber an den Luftfahrtbehörden scheiterte. Also Michael O’Leary, hier sind meine Ideen für zusätzliche Einnahmequellen. Davon kannst Du bestimmt einiges in der Praxis durchsetzen:

Boarding

Ich würde eine Kooperation mit den Flughäfen empfehlen und Sitzplätze vor dem Boarding nur noch kostenpflichtig zur Verfügung stellen. Ganz ehrlich: Warum sollte jemand am Gate am Airport luxuriös und mit ausreichender Beinfreiheit sitzen, wenn er dafür nicht bezahlt hat? Preisvorschlag: 25,- Euro pro Sitzplatz.

Eintritt

Beim Boarding zeigen die Passagiere das Flugticket und den Ausweis vor. Damit werden wichtige Ressourcen von Mitarbeitern gebunden. Hier müsste dringend eine Gebühr her, um das Ganze kosteneffizient abzuwickeln. Den Passagieren kann das gut als Eintritt verkauft werden. Preisvorschlag: 20,- Euro pro Person.

Handgepäck

Die Ablagefächer für das Handgepäck sind ein Ärgernis für jede Airline. Ich würde sie vermieten. Nur Mieter dürfen dort ihre Dinge ablegen. Das spart auch Zeit beim Boarding, weil Fluggäste ohne Mietvertrag dann gar kein Handgepäck mehr transportierten. Flugpläne können so auch besser eingehalten werden und die Airline steigert ihre Punktlandungen sowie das Rating. Preisvorschlag: 250,- Euro pro Gepäckfach.

VIP Band

Warum darf jeder Fluggast mit den Stewardessen kommunizieren? Das ist Waste-of-Time und verbrennt wertvolles Personal. Es sollten VIP Bänder vermarktet werden. Die Stewardess erkennt an diesem optischen Signal, dass der Fluggast ein VIP und somit berechtigt ist, sie anzusprechen. Ausnahme: Er möchte etwas kaufen, zum Beispiel ein Getränk. Dafür könnte ein festes Handzeichen, zum Beispiel das international anerkannte Peace-Symbol, vereinbart werden. Preisvorschlag: 200,- Euro pro VIP Band.

Sicherheit

Michael O’Leary sollte dringend in Gespräche mit Luftfahrtbehörden einsteigen, um endlich Gebühren für Sicherheitsgurte und Schwimmwesten durchzusetzen. Diese Dinge müssen gewartet und erneuert werden und sind für eine Airline ein hoher Kostenfaktor. Passagiere, die Sicherheit wünschen, sollten dafür einen Betrag entrichten. Das Ganze könnte man wunderbar mit einem Münzeinwurf für Sauerstoffmasken direkt am Sitzplatz kombinieren. Preisvorschlag: 150,- Euro pro Sicherheitspaket.

Toilette

An den meisten hochfrequentierten Orten ist die Benutzung der Toilette kostenpflichtig. So sollte es auch bei Ryanair sein. Passagiere, die aufs Klo müssen, versperren die Gänge, verbrauchen Energie sowie Material a la Klopapier und verschmutzen die Umwelt. Dafür ist eine Gebühr in angemessener Höhe nur rechtens. Preisvorschlag: 75,- Euro pro Toilettenbenutzung.

Zeitschriften

Wer im Flugzeug lesen möchte, kann ein Zeitschriften Abo abschließen. Diese Erlöse kann sich Ryanair mit den Verlagshäusern teilen. Voraussetzung: Man hat als Fluggast ein VIP Band erworben und darf die Stewardess ansprechen. Vorteil: Nach dem Flug werden alle kommenden Ausgaben der Zeitschriften bequem im gelben Ryanair Umschlag nach Hause geliefert. Preisvorschlag: 50,- Euro pro Zeitschriften Abo.

Gepäcknetz

In Ryanair Flugzeugen gibt es keine Gepäcknetze. Es ist ja eh kein Platz vor den Beinen vorhanden, aber wer zum Beispiel sein Smartphone, eine Sonnenbrille und Taschentücher nicht in der Hand halten möchte, kann ein Gepäcknetz am Vordersitz anbringen lassen. Dazu gibt es einfache Click-and-Clip Patente, die das Gepäcknetz halten. Voraussetzung: Man hat als Fluggast ein VIP Band erworben und darf die Stewardess ansprechen. Preisvorschlag: 50,- Euro pro Gepäcknetz.

Selfie Ecke

Da Ryanair die größte Fluggesellschaft Europas ist und sich nicht nur aufgrund der Preismodelle großer Beliebtheit erfreut, würde eine Selfie Ecke super bei den Passagieren ankommen. Dazu müssten man einfach die Klotüren mit dem Ryanair Logo bekleben und Fluggäste könnten dort mit ihren Smartphones gegen Gebühr einmalige Selfies für Facebook, Instagram und Twitter aufnehmen. Voraussetzung: Man hat als Fluggast die Toilettenbenuzung gebucht. Preisvorschlag: 50,- Euro pro Selfie.

Vielleicht sehen wir ja bald einige dieser Vorschläge live in der Flotte von Ryanair umgesetzt. Ich stehe bei Interesse jedenfalls gerne für weitere Ideen zur Verfügung. Preisvorschlag: 500,- Euro pro Anruf…

Foto: shots.media via iPhone

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