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In einigen europäischen Ländern gibt es das tatsächlich noch: Strände, auf denen Autos fahren dürfen. Mit dem Auto auf einen Strand zu fahren klingt simpel – ist es oft auch. An einige Regeln sollten sich Strandbesucher dennoch halten.


Wichtig ist, auch an Autostränden nur in den ausgewiesenen Bereichen zu fahren und das möglichst mit Schrittgeschwindigkeit. Einige Zonen sind abgesperrt, damit Strandbesucher dort ungestört die Sonne genießen können.

Andere Stellen hingegen sind zu matschig oder zu weich, um darauf mit dem Auto zu fahren. Es braucht auf solchen Autostränden ein gutes Auge dafür, ob der Sand vor den Rädern tragen wird oder alles bis auf den Unterboden einsinken lässt. Wir haben bei solchen Gelegenheiten schon Kupplungen von Allradfahrzeugen verrauchen sehen.

Auch ein Allradantrieb, wie er mittlerweile in vielen Kompakten und SUV’s die Regel ist, kann eben nicht für grenzenloses Sandschaufeln garantieren. Doch mit einem Allradantrieb, wie er heute auch schon in vielen SUV’s wie dem Seat Tarraco üblich ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit abzusinken, deutlich.

Wer ganz sichergehen möchte, kann auch den Luftdruck in den Reifen so weit senken, dass die Laufflächen breiter werden und deswegen im Sand mehr Halt finden. Hilft auch das nicht, gilt: Warten bis Hilfe kommt – mit Allradantrieb.

Eines der Länder mit den meisten Autostrandflächen ist Dänemark. Die Gründe dafür liegen in der dünnen Besiedlung der Nordseeküste in der Vergangenheit. Für die Bauern und Fischer war der festgefahrene Sand im Bereich des Tidenhub-Streifens eine der wenigen nutzbaren Landverbindungen.

Deswegen ist der Strand eine offizielle Straße. Die Dänen und Eingeweihte fürchten allerdings die unerbittlichen deutschen Strandburgenbauer, sie sind die größten Feinde des dänischen Sandstraßenwesens – heute aus Unwissen oder der grünen Gesinnung wegen.

Der festgefahrene Sand, so gerade eben von ein paar Zentimeter Meerwasser bedeckt, unterscheidet sich bei der Haftung kaum von Eis, weil die Reifen schnell aufschwimmen. Das lockt so manchen Fahrer zu Pirouetten in Gischtwolken. Das Vergnügen ist unbeschreiblich, die Folgen auf den Motorblöcken aus Aluminium aber auch.

Die blühen erstaunlich schnell weiß auf. Deswegen sollte das Fahrzeug nach einem derartigen Strandbesuch gründlich gewaschen werden, einschließlich Motorraum und Unterboden. Aber auch bei langsamer Fahrt setzt sich Salzwasser an und in der Karosserie fest. Selbst die beste Vorsorge gegen Rost kann hier nur bedingt helfen.

1. Autostrand Sankt Peter-Ording (Deutschland)

In Deutschland steuern Strandliebhaber mit ihrem Auto am besten Sankt Peter-Ording an, hierzulande der einzige Autostrand. Das Seebad an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein bietet an den Badestellen in Böhl und in Ording jeweils einen Strandparkplatz. Im Sommer geht es hier gerne mal lebhaft zu.

Dank der großen Ausdehnung des Sandstrandes findet sich aber immer ein ruhiges Plätzchen zum Sonnenbaden. Im Gegensatz zum Autostrand auf der dänischen Insel Rømø ist der Strand in Sankt Peter-Ording nur von Mitte März bis Ende Oktober für Fahrzeuge geöffnet und kostenpflichtig.

2. Rømø Bilstrand und Sønderstrand (Dänemark)

Auf der Insel Rømø unweit der deutsch-dänischen Grenze liegen zwei der größten und beliebtesten Autostrände: Bilstrand (Bil dänisch für Auto) und Sønderstrand. Der oftmals starke Wind von der Nordsee sorgt für gute Bedingungen zum Kite- und Windsurfen.

Rømø ist dank des mautfreien Rømødæmningen problemlos mit dem Auto zu erreichen. Die Fahrt dauert von Hamburg aus etwas mehr als drei Stunden. Besucher dürfen die weitläufigen Sandstrände ohne Gebühren und ganzjährig befahren.

Foto: Die besten Autostrände Europas.

Nördlich der dänischen Hafenstadt Esbjerg beginnt der Bereich der Westküste, wo sich häufiger Auto-Strände für Pkw- aber erst recht für Reisemobil-Fahrer anbieten.

3. Autostrand Westkapelle (Niederlande)

Im äußersten Südwesten der Niederlande in der Region Zeeland befindet sich der kleine Ort Westkapelle.

Der Strand ist optimal, um möglichst nah am Wasser zu parken und von dort die Wellen zu beobachten und wird häufig von Besuchern mit Wohnmobilen angesteuert. Der Zugang ist kostenfrei und jederzeit möglich.

4. Black Rock Sands (Großbritannien)

Wer einen Roadtrip durch Großbritannien plant, sollte diesen Stopp unbedingt einplanen: Mit Black Rock Sands erwartet Besucher im Norden von Wales ein kilometerlanger Sandstrand, den sie gegen eine kleine Gebühr mit ihrem Auto befahren dürfen.

Umgeben von den Hügeln des Snowdonia-Nationalparks, fügt sich der Strand geradezu malerisch in die Umgebung ein.

5. Inch Beach (Irland)

Auch Großbritanniens Inselnachbar Irland hat einige schöne Autostrände zu bieten. Im County Kerry im Südwesten der Insel – inmitten einer Bucht – liegt der Inch Beach.

Der Strand erstreckt sich über mehr als fünf Kilometer entlang einer schmalen Landzunge, die in die Bucht ragt. Weißer Sandstrand, große Dünen und der raue Atlantik.

6. Prasonisi Beach (Griechenland)

In der Mittelmeerregion müssen Autofahrer lange suchen, bis sie einen Autostrand finden. In Italien, Spanien und Frankreich sind sie nicht weit verbreitet. In Griechenland gibt es aber den einen oder anderen sandigen Weg, der zum Autostrand führt.

So zum Beispiel der schmale Strand, der die Halbinsel Prasonisi mit der griechischen Insel Rhodos verbindet. Der Strand ist vor allem bei Kitesurfern beliebt, die ihr Equipment hier direkt ans Wasser bringen können.

Seit einigen Jahren können Besucher aber nur noch in einem Teilbereich des Strands parken. Einen Teil der sandigen Verbindung zu Prasonisi hat sich das Meer ohnehin zurückgeholt.

Shots Magazin / © Fotos: Fahroni (1), andov (1), de.depositphotos.com / Quelle: aum

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Rubriken: Motor Travel