Noch sind seine Kreationen ein Geheimtipp, aber in einigen Jahren schon könnte sein Name in einem Atemzug mit Wolfgang Joop oder Karl Lagerfeld fallen: Der 31-jährige Peter Danielski aus Altdorf bei Landshut ist auf dem besten Wege, zu einem der neuen Sterne am deutschen Modehimmel aufzusteigen.


Nach drei Jahren an der Seite des exzentrischen Berliner Modeschöpfers Harald Glööckler hat der Newcomer von seinem Atelier im heimischen Niederbayern aus die Laufstege in Düsseldorf, Paris und Mailand aufgemischt – und spezialisiert sich jetzt auf exklusive, maßgeschneiderte Einzelstücke.

Die Begeisterung für Mode lag bei Peter Danielski im Blut: Seine Vorfahren hatten einen Stoffhandel. Er selbst brachte sich mit zwölf Jahren das Nähen an der Maschine seiner Mutter bei. Sein Handwerkszeug lernte der Designer von der Pike auf an der renommierten Münchner Modeschule Esmod und verfeinerte sein Können später in Berlin und in Tokio.

„Am meisten habe ich von den drei Jahren an der Seite Harald Glööcklers profitiert“, sagt der Niederbayer mit polnischen Wurzeln. „Mich fasziniert, dass Mode es schafft, Augenblicke zu etwas Besonderem zu veredeln. Man kann vergessen, was man einmal gesagt oder gegessen hat – ein einzigartiges Kleid vergisst man nie“, so der Nachwuchs-Modeschöpfer.

Vor drei Jahren präsentierte er seine erste Kollektion, die gleich bei einem großen deutschen Versandhändler Verkaufserfolge feierte. Besonders beliebt seinerzeit: Seine schwarze Männerjacke im College-Look. Produzieren lässt Danielski ausschließlich in der Europäischen Union. Auch bei den Stoffen versucht er, vor allem auf hochwertige europäische Stoffe zu setzen wie Merinowolle aus Österreich und Seide aus Italien.

Peter Danielski
Peter Danielski

Seine Kunden loben auf Online-Portalen die angenehme Tragequalität und die saubere Verarbeitung. Umso erstaunter sind Interessenten dann, wenn Peter Danielski ihnen erzählt, wo seine Kreationen preislich liegen: Die modische, tailliert geschnittene schwarze Collegejacke kostet weniger als hundert Euro. Möglich macht das ein kleiner Produzent in Polen, mit dem der Newcomer-Designer zusammenarbeitet.

Frauen, die sich ein aufwendiges, besticktes Abendkleid kreieren und maßschneidern lassen, müssen allerdings eine vierstellige Summe investieren. „Alltagstauglich und gleichzeitig mit viel Charakter“, so beschreibt der Nachwuchs-Designer seinen Anspruch. Spannende Linien, die man übertragen könnte, findet er in der Natur, in der Architektur und bei großen Künstlern.

In Berlin fasste er einst den Entschluss, sich selbständig zu machen. Seit 2015 hat er den Blick auf Fernsehturm und Brandenburger Tor wieder gegen das Leben in Niederbayern getauscht. „Ich liebe es, wieder zurück zu sein bei der Familie, hier kann ich einfach mal zur Ruhe kommen und an meinen Ideen arbeiten“, beschreibt der 31-Jährige seine Motivation von damals.

Auf sein aufregendes Großstadtleben muss er trotz niederbayerischer Idylle bis heute nicht verzichten: „Ich bin weiterhin viel in den großen Metropolen unterwegs, gerade der Kontrast reizt mich“, erzählt er. Sich als Newcomer in der schillernden Modewelt zu etablieren, das sei nicht einfach gewesen, sagt er. Inzwischen hat er die Fertigung von Kollektionen hinten angestellt und fokussiert sich auf maßgeschneiderte Einzelstücke.

Peter Danielski
Peter Danielski

„Das macht zum einen mehr Spaß, für einen Kunden oder eine Kundin etwas ganz Individuelles zu kreieren, zum anderen ist der Modemarkt im konventionellen Bereich sehr überlaufen“, sagt Danielski. Ihn habe es gestört, dass so viel Rohstoff, Arbeitskraft und Zeit komplett umsonst sind und vergeudet werden. Inzwischen hat er nach eigenen Worten einen Kundenstamm, der ebenfalls Wert darauf legt, dass Kleidung kein „Fast-Fashion Wegwerfprodukt“ sei, sondern einen Wert habe – den man auch wertschätzen sollte.

Das Ziel des niederbayerischen Nachwuchsdesigners für dieses Jahr: Eine neue Linie an Lederaccessoires und Ledertaschen mit Fokus auf Funktionalität und hochwertige Materialien. „Ich möchte versuchen Produkte zu gestalten die in einer schnelllebigen konsumorientierten Gesellschaft etwas von Dauer haben, die man problemlos Jahr für Jahr benutzen kann, ohne dass sie aus der Mode sind“, sagt Danielski.

Seine Vision: ein zeitloses Design zu schaffen, das Beständigkeit hat und keine saisonale Modeerscheinung ist. „Mal sehen, wie die Umsetzung gelingt…“

Fotos: obx-news -> Nils Folkmer (1), Thomas Tutsch (1), Peter Danielski (1) / Quelle: obx-news

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Rubriken: Fashion Gentlemen