Der Streifen war nicht nur einer der am meisten erwarteten Launches des Jahres 2023 auf Amazon Prime, sondern gibt auch einen tiefen Einblick in das Leben von Enzo Ferrari – und die Geburt des gleichnamigen Automobilherstellers.
Die spannende Handlung: ein Kampf ums Überleben
Enzo Ferrari, einst ein berühmter Rennfahrer, der sich in einen Rennwagenhersteller verwandelte, sieht sich einer Reihe von Hindernissen gegenüber, die das Überleben seines Unternehmens bedrohen.
Die persönliche, berufliche und wirtschaftliche Krise, die ihn ergreift, treibt ihn dazu, alles auf ein legendäres Geschwindigkeitsrennen zu setzen: die Mille Miglia.
Hier steht das Schicksal von Ferrari und die persönliche Erlösung eines Mannes mit tausend Gesichtern auf dem Spiel.
Der historische Kontext: Modena, 1957
Der Zuschauer wird sofort in das Herz des Jahres 1957 in Modena versetzt, eine turbulente Zeit im Leben von Enzo Ferrari, dem Gründer des gleichnamigen Automobilherstellers.
Der Film setzt sich meisterhaft mit den persönlichen und beruflichen Herausforderungen auseinander, die dieses wichtige Kapitel in der Geschichte des italienischen Motorsports prägten.
Kritik an dem Film
Eine der prominentesten Kritiken kam vom italienischen Schauspieler Pierfrancesco Favino, der auf ein Problem der „kulturellen Aneignung“ bei der Besetzung des Films hinwies. Favino beklagte die Tatsache, dass ausländische Schauspieler für italienische Rollen ausgewählt wurden, während nationale Spitzentalente nicht berücksichtigt wurden.
Das Ganze führte zu einer Überlegung über die Rolle der kulturellen und nationalen Repräsentation im internationalen Kino und über die Notwendigkeit, bei Filmproduktionen für mehr Authentizität zu sorgen. Die Debatte beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Besetzung.
Video: Trailer – Ferrari
Einige Kritiker bemängelten die Handlung des Films, nannten sie „langweilig“ und warfen Adam Driver als Enzo Ferrari vor, dass es ihm an emotionaler Tiefe fehle. Insbesondere wurde die Darstellung des Protagonisten als „asexuelles“ Individuum diskutiert, was im Widerspruch zu seinem historischen Ruf als charismatische und leidenschaftliche Figur steht.
Andere haben Zweifel an der Darstellung von Italien der 1950er Jahre in dem Film geäußert und auf einen Mangel an Authentizität und eine Überidealisierung des Lebens und der Kultur jener Zeit hingewiesen.
Es führte zu einer breiteren Diskussion über die Verantwortung ausländischer Filmemacher für die genaue Darstellung der Geschichte und Kultur eines fremden Landes und die Auswirkungen dieser Darstellung auf das internationale Publikum.
Abschließend ist der Film „Ferrari“ aus dem Jahr 2023 auch eine außergewöhnliche Darstellung der Intimsphäre eines Mannes, der ständig zwischen der Beziehung zu seiner Frau Laura und der Geburt seines unehelichen Sohnes Piero hin und her gerissen ist.
Durch die kraftvolle Erzählweise und die überraschenden Darbietungen bietet der Film einen intimen Einblick in das Leben einer Ikone der italienischen Wesensart, ohne ihm jedoch die Kritik an den Entscheidungen, die er im familiären Bereich trifft, zu ersparen.
Abschließende Bewertung von „Ferrari“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film, auch wenn er einige der Kritikpunkte an „Ferrari“ einräumt, insgesamt als anerkennenswertes Biopic betrachtet werden kann.
Trotz der Probleme im Zusammenhang mit dem unangebrachten italienischen Akzent und der Frage der historischen Authentizität bietet der Film einen interessanten Einblick in das Leben von Enzo Ferrari und die Welt des Motorsports.
Sein konservativer und traditioneller Ansatz könnte jedoch diejenigen enttäuschen, die eine kühnere und innovativere Erzählung erwarten…
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