Kein Geringerer als der erste Mensch auf dem Mond war es, der vor genau 37 Jahren das Glasmuseum in Passau eröffnete: Der US-amerikanische Astronaut Neil Armstrong kam am 15. März 1985 dafür eigens nach Niederbayern.


So spektakulär wie einst die Eröffnung ist bis heute auch die Ausstellungswelt, mit der das Museum Besucher aus aller Welt begeistert: Mit rund 30.000 Gläsern ist in Passau heute die weltgrößte Sammlung Europäischen Glases zu sehen – mit zum Teil mehr als 350 Jahre alten Exponaten aus Bayern, Böhmen, Österreich und Schlesien.

Den Schwerpunkt des Museums bildet die Hochblüte der Glaskunst im 19. Jahrhundert bis zum Jugendstil. Die große Anzahl von Gläsern ermöglicht detaillierte Einblicke in die Produktion selbst einzelner Glashütten und deren Entwicklung durch die Jahrhunderte.

„Ich habe viele Glassammlungen in aller Welt gesehen, doch keine wie diese“, sagte der frühere tschechische Außenminister Karl Fürst von Schwarzenberg einmal. Und Friedrich Dürrenmatt nannte das Glasmuseum Passau, das offiziell zum „National wertvollen Kulturgut“ zählt, „das schönste Glashaus der Welt“.

Kenner bezeichnen das Haus heute als ein Museum von „Weltgeltung“. Das Glasmuseum Passau befindet sich zusammen mit dem Hotel Wilder Mann im selben historischen Gebäude am Rathausplatz von Passau.

Dort übernachteten einst Kaiserin Sisi und später Staatsgäste wie Michail Gorbatschow und Henry Kissinger. „Vater“ und Gründer des Glasmuseums war der Tittlinger Georg Höltl, eine der schillerndsten Unternehmerpersönlichkeiten Niederbayerns.

Den Schwerpunkt des Museums bildet die Hochblüte der Glaskunst im 19. Jahrhundert bis zum Jugendstil.
Den Schwerpunkt des Museums bildet die Hochblüte der Glaskunst im 19. Jahrhundert bis zum Jugendstil.

„Georg Höltl hatte in den Fünfzigern mit seinen Rotel-Tours-Bussen die Tourismusbranche revolutioniert“, schrieb die Süddeutsche Zeitung in ihrem Nachruf auf den Unternehmer und Mäzen anlässlich seines Todes im Alter von 88 Jahren im Jahr 2016. Georg Höltl war Erfinder der weltbekannten „rollenden Hotels“.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden dank seiner Innovation Fernreisen zum ersten Mal für alle erschwinglich: Die Gäste übernachteten im Bus-Anhänger in speziellen Kabinen und konnten so ohne teure Hotel- und Flugkosten bis nach Jerusalem, Indien, in die Sahara oder nach Feuerland reisen.

Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre erwarb Georg Höltl, der selbst ein leidenschaftlicher Sammler war, vier historische Patrizierhäuser in der Passauer Altstadt, die heute Museum und Hotel beherbergen.

Das Familienunternehmen, das aktuell Sohn Peter leitet, betreibt neben dem Hotel „Wilder Mann“ und dem Glasmuseum in Passau mehrere weitere Hotels sowie das Museumsdorf Tittling.

Und auch die „rollenden Hotels“ sind nach wie vor auf den Straßen dieser Welt unterwegs. Weitere Informationen finden Interessierte online unter glasmuseum.de.

Shots Magazin / © Fotos: pab_map, de.depositphotos.com (1), obx-news, Tourismusverband Ostbayern / Quelle: obx-news

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