Eine gesunde und strahlende Haut ist der Wunsch vieler Menschen. Doch wie erreicht man dieses Ziel? Zuerst gilt zu verstehen: Haut ist nicht gleich Haut.
Falten, Pigmentflecken, Rötungen oder Mitesser: Gerade im Gesicht ist die Haut besonders sensibel und verlangt viel Aufmerksamkeit.
Damit das größte menschliche Organ, das auch als „Spiegel der Seele“ bezeichnet wird, die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient, muss zuerst verstanden werden, um welchen Hauttyp es sich handelt.
Laut Hautexpertinnen gehört dazu auch vor allem die Bestimmung des aktuellen Hautzustandes.
Sie kommen aus den Bereichen wie Dermatologie, Kosmetik sowie ästhetischer Medizin und verraten jetzt ihre wertvollen Profitipps rund um das Thema Hautpflege.
Wohlbefinden ist Hau(p)tsache
Die Haut (Cutis Derma) ist eine wahre Alleskönnerin: Sie ermöglicht es, Wärme und Kälte zu empfinden, schützt vor Austrocknung sowie schädigenden Umwelteinflüssen und UV-Strahlung.
„Gleichzeitig ist sie unglaublich wichtig für die Infektabwehr“, verrät Dr. Miriam Rehbein, Fachärztin der Dermatologie, Spezialistin für ästhetische Medizin und Anti-Aging, sowie Gründerin der Doctor Mi! GmbH. Weiter fährt sie fort: „Sie beinhaltet einen Großteil des Immunsystems und dient als Barriere. Aufgrund ihrer vielseitigen Fähigkeiten ist eine gesunde Haut lebensnotwendig.“
Dr. Sabine Kurzidem, Fachärztin für Dermatologie bei Skinmed Zürich, erklärt: „Hautgesundheit spiegelt sich häufig im Wohlbefinden wider und steigert das Selbstvertrauen. Fühlt man sich beispielsweise wohl, so zeigt sich dies durch einen strahlenden Teint. Eine stressige Phase, wenig oder schlechter Schlaf, eine nicht ausgewogene Ernährung oder auch eine vernachlässigte Hautpflegeroutine zeigen sich häufig in Form von Hautunreinheiten und einem fahlen Teint.“
Weiter fügt sie hinzu: „Gesunde Haut hat einen rosigen Teint und einen frischen Glow. Sie fühlt sich weich und geschmeidig an. Die Poren sind klein und fein und die Haut weist weder Irritationen in Form von Schuppungen, Rötungen und Ekzemen auf. Zudem liegen kaum Hautunreinheiten und Hautunebenheiten vor.“
Das Geheimnis schöner Haut? Die passende Pflege!
Dr. Sabine Gütt, Expertin im Fachbereich Haut und Kosmetik sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Reviderm AG, verrät, worauf es bei der Pflege wirklich ankommt: „Jede Haut hat ihren individuellen ‚Hunger‘, d. h. differenten Bedarf an Fett/Lipiden, Feuchtigkeit und Aufbaustoffen. Das ist abhängig vom Alter sowie dem aktuellen Hautzustand.“
Sie meint: „Eine trockene Haut hat erhöhten Bedarf an Moisturizer und an Lipiden; feuchtigkeitsarme Haut nur an Moisturizern. Seborrhoe, die Überproduktion von Fetten durch die Talgdrüsen, benötigt talgregulierende und -supprimierende Stoffe. Wechseljahre oder intensiver Ausdauersport führen zu einem erhöhten Elektrolyt- und Feuchtigkeitsverlust und somit zu vermehrtem Schwitzen. Stimmt die ‚Ernährung‘ der Hautpflege nicht, wird die Haut nicht bedarfsgerecht versorgt. Konkret bedeutet das: Bedarf der Haut erkennen und die Pflege adjustieren. Dabei sollte stets am ‚Need‘ ausgerichtet werden, um eine Überversorgung oder Unterversorgung zu vermeiden.“
Dr. Sabine Kurzidem fügt hinzu: „Eine Überpflegung zeigt sich häufig in Form von Pickelchen auf irritierter, d. h. geröteter Haut. Man spricht in dem Fall von einer perioralen Dermatitis – auch als sogenannte ‚Stewardessenkrankheit‘ bekannt (da diese sich dem Gerücht nach zu sehr pflegen). Häufig ist in dem Fall auf ‚weniger als mehr‘ bei der Skincare zu achten. Die Produkte sollten ab jetzt einen niedrigeren Lipidgehalt aufweisen. Eine Creme zur Stabilisierung der Barrierestabilität ist allerdings ratsam“.
Von Do’s & Don’ts:
„Eine Pflege, die aber definitiv für alle Hauttypen gilt, ist Sonnenschutz – und zwar ausreichend und regelmäßig“, erklärt Dr. Rehbein.
Und weiter: „UV-Strahlung ist grundsätzlich in zu hoher Dosis ein Problem für die Haut. Darüber hinaus braucht jede Haut einen gesunden Lebensstil. Gute Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr macht sich in der Haut deutlich bemerkbar. Ebenso wie der Verzicht von Toxinen wie Alkohol und Nikotin.“
Dr. Gütt ergänzt: „Auch eine jahreszeitlich angepasste zelluläre Versorgung mit Baustoffen wie z. B. Vitamin C oder Aminosäuren kommt der Haut zugute. Im Sommer sollte neben Lichtschutz und kühlenden After Suns vor allem auch auf eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr geachtet werden. Ebenfalls auf der Wish-List sollten leichtere, möglichst unbeduftete Cremes sowie Antioxidantien stehen. Finger weg heißt es dagegen bei lichtsensiblen Wirkstoffen. Im Winter heißt die Mission Kälteschutz. Fettreichere Produkte mit einem höheren Lipidgehalt der Cremes (außer bei Seborrhoe mit Akne-Neigung), Fruchtsäuren und Vitamin A.“
Schöne Haut von innen: Darauf kommt’s an!
Ein weiterer wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt, ist, dass sich die Haut alle 28 Tage erneuert. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich dieser Prozess und die Haut wird älter. „Retinol in hochwertiger Verkapselung und ausreichender Dosierung greift genau in diesen Prozess ein und kurbelt den Hautzyklus wieder ordentlich an“, weiß Dr. Miriam Rehbein.
Alle Experten sind sich in einem Punkt einig: Aminosäuren, Peptide, Proteine sowie Vitamin A, E und C zählen zu den wichtigsten Nährstoffen für eine gesunde Haut. Aber nicht nur durch Cremes, Seren & Co von außen kann die Haut unterstützt werden.
„Neben einer ausreichenden Wasserzufuhr und einer ausgewogenen Ernährung mit möglichst wenig Zucker können auch die Nährstoffe und Mineralstoffe wie Calcium, Spurenelemente wie Eisen, Zink, Selen dabei helfen, neues ‚Hautmaterial‘ aufzubauen“, verrät Dr. Gütt. Mangelzustände können oftmals zu einem ausgemergelten Hautbild führen.
„Auch der Darm spielt für die Hautgesundheit eine sehr wesentliche Rolle. Eine gesunde und regelmäßige Verdauung transportiert Giftstoffe ab, die sich nicht mehr im Körper anreichern und das Hautbild verschlechtern können“, erklärt Dermatologin Dr. Kurzidem.
Nahrungsergänzungsmittel mit natürlichen Milchsäurekulturen können eine gesunde Darmflora unterstützen…
